Begleitung und Beratung für pflegende Angehörige

...in der Altenpflege

Veränderte Lebensumstände und Wesensveränderungen des Gepflegten führen bei den betreuenden Angehörigen oft zu Irritationen. Dieser Zustand kann sich immer mehr steigern und die, zuerst als Nächstenliebe und Selbstverständlichkeit angesehene Pflege, zu einem nicht mehr (er)tragbarem Zustand werden lassen, oft bis hin zum "Burnout" des pflegenden Angehörigen.
Wut, Aggression und gegenseitige Missverständnisse lassen Schuldgefühle, aber auch ein Gefühl der Überforderung aufkommen. Selten kann man sich diese Gefühle eingestehen. Eine Veränderung der Situation ist zwar erwünscht, aber meist nicht durchführbar ("Ich habe der Mama doch versprochen sie niemals weg zu geben..."). Aber als man diese Versprechen gab, konnte man sich nicht vorstellen, dass diese Pflege sich so schwierig gestalten würde. Die Fremdheit des Angehörigen erzeugt Angst und Unbehagen.

Wenn jemand dann plötzlich beschuldigt wird, Dinge zu stehlen, oder man mit jemand anderem verwechselt wird ist es nicht verwerflich die Person in die Realität zurück bringen zu wollen, aber genau hierbei entstehen sehr oft Konflikte und auch (tätliche) Übergriffe.

Hierfür zeigt sich die Methode der Validation als eine effiziente Methode den alten Menschen zu begleiten. Durch Wertschätzung und erlernbare verbale/nonverbale Techniken kann man betroffenen Personen ein Stück ihrer Würde zurück geben. Diese Art der Gesprächsführung führt zur Beruhigung schwieriger Situationen, zu mehr Verständnis mit dem Angehörigen und zu Sicherheit und Entlastung.

Dadurch erhöht sich die Lebensqualität aller Beteiligten ungemein!

Validation

Wenn das Kurzzeitgedächtnis im Alter nachlässt, kehren frühe Erinnerungen zurück, besonders jene, die stark emotional besetzt sind. Vielfach können dies Kriegserinnerungen, familiäre Schwierigkeiten oder Gewalterfahrungen aus der Kindheit sein, die emotional nie hochkommen durften. Jetzt, da die Kontrollmechanismen nachgelassen haben, kommen diese Emotionen hoch. Durch die verminderten geistigen Fähigkeiten können diese nicht mehr psychotherapeutisch bearbeitet werden und es bedarf anderer Methoden, wie z. B. der Validation.
Die ValidationsanwenderIn ermöglicht es dem dementen Menschen, seine Emotionen hochzuholen, sie mit ihm gemeinsam auszuhalten und ihn dabei nicht allein zu lassen. Frühe gefühlsmäßig gut verankerte Erinnerungen, bleiben bestehen. Validation ist eine Kommunikationsform um mit mangelhaft orientierten Menschen, trotz ihrer Verwirrtheit in Kontakt zu kommen und mit ihnen zu kommunizieren. Validation trägt auch zur Achtung des alten Menschen und menschenwürdigem Dasein bei, auch wenn diese Menschen z.B. in erheblichem Maße desorientiert sind.